Zeitlichkeit in der Erziehungstätigkeit
XX. AIEJI Kongress · Vom 06. bis 09. September 2022 · Lausanne · Schweiz Über UnsAufruf für Unterlagen
WORKSHOP
Zeitlichkeit in der Erziehungstätigkeit
Zeitlichkeit ist ein mehrdeutiger Begriff, der sowohl abstrakt als auch konkret ist. In Verbindung mit Heideggers Dasein (1986) bezieht er sich auf die Existenz und den Sinn des Seins in der Welt. Das Da-sein, wörtlich „da sein“, bezeichnet dieses besondere und paradoxe Individuum, das die Sorge um sein „Sein“ und den Sinn des Daseins in dem Bewusstsein trägt, das es über seine Vergänglichkeit) hat. Mit anderen Worten, die Zeitlichkeit bezieht sich in Heideggers Werk auf die Art und Weise, in der „der Mensch vergänglich ist“. Sie ist nicht auf eine zeitlich begrenzte Einreichung beschränkt, sondern ist Teil eines Projekts. Letztere gewinnt ihre Bedeutung aus der gelebten Erfahrung – der Vergangenheit – und der Öffnung gegenüber anderen Möglichkeiten – der Zukunft. Ein Subjekt zu werden, sich selbst zu sein, bedeutet dann, in eine Zukunft, eine mögliche Zukunft, projiziert zu werden. Verpflichtet uns diese Haltung nicht dazu, uns für unsere Entscheidungen in der Gegenwart entscheiden zu müssen und darauf zu antworten, indem wir uns in unseren vergangenen Erfahrungen verankern?
Das Dasein ist jedoch nicht rein individuell; es ist eng mit der Tatsache des Daseins in der Welt und der Intersubjektivität verbunden. In diesem Sinne hängt die Zukunft des Subjekts auch von gesellschaftlichen und öffentlichen Zeitvorstellungen ab. In der Tat strukturieren kulturelle Definitionen der Zeit das soziale Leben innerhalb und außerhalb von Institutionen, auch wenn ihre Wahrnehmung subjektiv und abhängig von gelebter Erfahrung ist. Zeitlichkeit in der Bildung ist also keineswegs nur ein von außen auferlegter Zwang, sondern bezieht sich auf eine Pluralität von Zeitvorstellungen und -darstellungen. Obwohl pädagogisches Handeln, weil es auf Veränderung, Entwicklung, soziale Integration und Subjektautonomie abzielt, de facto eine zeitliche Dimension beinhaltet, bleiben die mit dieser Pluralität von „Bildungszeitlichkeiten“ (Alhadeff-Jones, 2018) verbundenen Fragen wenig erforscht.
Nach dem Beispiel von Notfällen, die ein rasches und pünktliches Eingreifen erfordern, werden die Konkordanz, Kongruenz und Kompatibilität von sozialen, institutionellen und individuellen Zeiten (Bouquet & Riffault, 2013) immer wieder in Frage gestellt. Dies verdeutlicht die zeitlichen Herausforderungen der Bildungsbegleitung.
Die Zeitlichkeit, sei es im sozialen oder erzieherischen Bereich, wird daher als Gegenstand der Reflexion im Mittelpunkt des Kongresses AIEJI 2021 stehen. Im Hinblick auf die Zeitlichkeit werden die Beziehungen zwischen den drei Hauptakteuren der sozialpädagogischen Aktion hinterfragt: die Empfänger oder Nutzer von Sozialleistungen, die Sozialarbeiter und die Institutionen, denen die Sozialarbeiter angehören. Diese Betonung der Beziehungen und Interaktionen zwischen diesen drei Akteuren wird jedoch den sozialen und kulturellen Kontext und insbesondere die Sozialpolitik, die Organisation der Sozialleistungen und ihre Finanzierung sowie die Ausbildungslogik berücksichtigen.
Die Frage, die das Hauptthema dieses Kongresses sein wird, lautet wie folgt:
Um welche Themen herum wird die Zeitlichkeit der Begegnung zwischen diesen drei Akteuren artikuliert?
Zitierte bibliographische Referenzen
Alhadeff-Jones, M. (2018). Zeitliche Komplexität in der Bildung aus einer kritischen Perspektive konzipieren. Revue suisse des sciences de l’éducation, 40(3), 587-602.
Blumenstrauß, B. & Riffault, J. (2013). Fragen über Zeit und soziales Handeln. Vie sociale, 2, 107-110.
Heidegger, M. (1986). Etre et temps. Paris: Gallimard.

Zeitplan | Programm | Ort |
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8h-9h | Willkommen | |
9h-10h30 | Zeremonie Eröffnung | Grand-Vennes |
10h30-11h | Pause | |
11h-12h30 | Konferenz Plenartagung Soziale Arbeit und ihre Zeitlichkeit: kritische, emanzipatorische und transformative Fragen Michel Alhadeff-Jones | Grand-Vennes |
12h30-14h | Mahlzeit | |
14h-15h30 | 2 Vorträge wählbar 2x Die Verbindung zu anderen und zu sich selbst durch die digitale Technologie wiederherstellen? Marc Atallah ou Philosophie und Zeitlichkeit Julien Pieron | Auditorium HETSL Salle de Grand-Vennes |
16h-17h | Workshop |
Zeitplan | Programm | Ort |
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8h-9h | Begrüßung der Teilnehmer | |
9h-10h30 | Konferenz Plenartagung Bindungen, Autonomie und Umstände: Die paradoxe Arbeit der Bildungszeit Bertrand Ravon | Grand-Vennes |
11h-12h30 | 2 Vorträge wählbar 2x Die Rolle des Staates in der Bildungsarbeit Manon Schick Hat die Zeit noch einen Wert? Magali Dubosson | Grand-Vennes Auditoire HETSL |
12h30-14h | Mahlzeit | |
14h-15h30 | Film "Temporalität und Migration" | Auditorium HETSL |
16h-17h | Workshop | |
17h-18h | AG AIEJI Nur für AIEJI-Teilnehmer |
Zeitplan | Program |
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8h30 | Busabfahrt |
9h-17h | Entdeckungen Institutionen |
18h | Kongress-Abend Lausanne 2022 |
Zeitplan | Programm | Ort |
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8h-9h | Begrüßung der Teilnehmer | |
9h-10h30 | Konferenz Plenartagung Die Fallen der Zeit Guillaume Delannoy | Grand-Vennes |
11h-12h | Workshop | |
12h-14h | Abschlussessen des Kongresses |
Unsere Region
Französischsprachige Schweiz

Im Herzen der Genferseeregion gelegen, erstreckt sich unser majestätischer Kanton Waadt von den sanften Reliefs des Jura bis zu den faszinierenden Waadtländer Alpen und grenzt an bezaubernde Seen, die in eine Landschaft von authentischem Charme eingebettet sind.
Von den Gipfeln des «Glacier 3000» zu den sanften Hängen der Waadtländer Alpen hinabsteigen, auf Skiern oder Schneeschuhen die Höhen des schönen Juras erkunden, kulturelles Leben und gastronomische Entdeckungen verbinden – im Genferseegebiet treffen vier Welten aufeinander.
Das Vallée de Joux und seine Umgebung bestechen durch die wilde Natur und die Großzügigkeit der Landschaften. Ein sehr reichhaltiges Kulturprogramm und Einkaufsmöglichkeiten, die den grössten Metropolen der Welt ebenbürtig sind, prägen die Städte Lausanne, Vevey, Montreux, Nyon, Rolle, Morges und Yverdon-les-Bains. In den Berggebieten setzen einladende Dörfer alles daran, die Gegebenheiten für die vielen möglichen Wintersportarten in der Region noch angenehmer zu machen. 500 Pistenkilometer und mehr als 200 Skilifte laden zum Abenteuer ein, das Übernachten in einem Tipi oder eine atemberaubende Heissluftballonfahrt zählen zu den weiteren Möglichkeiten. Die Genferseeregion mit all ihren malerischen Dörfern, der Kultur und seiner Authentizität offeriert eine grosse Vielfalt an tollen Ferienorten. Die Hauptstadt Lausanne bietet mit ihrer Lage einen traumhaften Ausblick auf die Alpen. Lebhafte Städte und Weindörfer grenzen an den zauberhaften See, ein Spaziergang durch das Lavaux-Weinbaugebiet, das heute zum UNESCO Welterbe gehört, lohnt sich auf jeden Fall. Schlösser, malerische Dörfer, Festungen: ein Land zwischen Traum und Wirklichkeit. Auf den Hochebenen wechseln sich Weizenfelder mit Bauerndörfern ab. Im Norden entspringt der Jura, wo Himmel und Erde aufeinandertreffen und durch ihre Vereinigung Raum für die Seele schaffen. Im Vallée de Joux kann man von einer intakten Natur profitieren. Im Osten trifft man auf die eindrücklichen Waadtländer Alpen: Bergweiden, Gipfel und Gletscher, Chalets, Viehherden und sonnige Balkone zum Ausruhen und Geniessen inmitten der Natur.